Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen“ – dieses Zitat von Gary Lineker drückt die Frustration von Fußball-England aus, wenn es um zählbare Länderspiele gegen Deutschland geht. Da deutsche Hersteller mittlerweile auch im Bereich Gin sehr attraktive Produkte bieten, ist dies für Grund genug dafür, die Fußball-Konstellation auf den Gin-Markt zu übertragen. Haben hier auch die Deutschen meistens die Nase vorn oder kann die klassische Gin-Nation England nach wie vor ihren besonderen Status behaupten? Im Folgenden sollen die beiden Länder also einmal aus der Gin-Perspektive verglichen werden.
Deutschland gegen England

Marktgröße – das Mutterland des Gins liegt vorne

Werden Deutschland und England in Bezug auf die Größe des Gin-Marktes verglichen, hat das Mutterland ganz klar die Nase vorn. In der folgenden Tabelle werden einige wichtige Daten übersichtlich präsentiert:

 

DatenDeutschlandEngland
Marktanteil am Spirituosenmarkt 20130,8 %9 %
Verkaufsmenge in Litern 20133,98 Millionen8,37 Millionen

Tabelle 1: Bedeutung des Gins in Deutschland und England, Quellen: Statista, WSTA

In Bezug auf die Größe steckt der Gin-Markt in Deutschland also nach wie vor in den Kinderschuhen. Hier liegt England meilenweit vorne, was sich auch an der Tatsache zeigt, dass die größten Gin-Marken nach wie vor englischer Natur sind. Da Masse aber nicht gleich Klasse bedeutet, wird dieser Faktor nur mit einem halben Punkt bewertet.

Spielstand: 0,5 : 0 für England

Qualität – mehr als nur Achtungserfolge deutscher Gins

Auch wenn deutsche Gins mengenmäßig nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle auf dem internationalen Gin-Markt spielen, gehören sie bei der Qualität durchaus zur Champions League. So wurde der bekannte „Monkey 47 Dry Gin“ im Jahr 2011 auf der International Wine and Spirit Competition (IWSC) zum besten Gin der Welt ausgezeichnet. Seitdem ist die Spitze jedoch hart umkämpft:

JahrGewinnerHerkunftsland
2013Adnams Copper House GinGroßbritannien
2014See-Gin Bodensee Dry GinDeutschland
2015Carlton Club London Distilled GinGroßbritannien

Tabelle 2: IWSC-Auszeichnungen im Bereich Gin von 2013 bis 2015, Quelle: IWSC

Im Bereich Qualität können deutsche Gins also durchaus mithalten und gehören mit zu den Besten, die der Markt zu bieten hat. Hier lässt sich also ein klares Unentschieden beider „Teams“ ausmachen und es dürfte in den nächsten Jahren noch zu vielen spannenden Duellen kommen.

Endstand: 1,5 :1 für England

Fazit

Das Gin-Duell Deutschland gegen England geht also knapp zu Gunsten des Gin-Mutterlandes aus. Dort hat der Gin trotz allen Wachstums des Marktes hierzulande eine Tradition, die tief verwurzelt ist und damit auch eine wesentlich größere Bedeutung. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass einige deutsche Gins qualitativ mittlerweile zur Weltspitze gehören. Nicht umsonst konnten sie in den letzten Jahren zweimal die begehrte IWSC-Trophäe gewinnen. Doch auch das Gin-Mutterland muss sich in diesem Bereich nicht grämen, da auch hier einige Auszeichnungen festzuhalten sind. Unter dem Strich bleibt zu sagen, dass deutsche Gins auf einem guten Weg zur Weltspitze sind und den Platzhirschen aus Großbritannien künftig mitunter auch in der Breite des Angebots das Leben schwer machen könnten.