„Einen Wodka-Martini – geschüttelt, nicht gerührt“ – dieses Zitat des bekannten Leinwand-Agenten James Bond hat weltweite Berühmtheit erlangt. Erstmals geäußert im Bond-Streifen „007 jagt Dr. No“ aus dem Jahr 1962, war es der Grundstein für den Ruhm des Titelhelden. Doch wie viele Stars muss auch der gute Bond einräumen, dass sein bekannter Ausspruch nur durch die Existenz eines treuen Gefährten namens Gin möglich war. Schließlich gehört der köstliche Wacholder zu den Hauptzutaten eines Martinis und ist auch im Wodka-Martini häufig vertreten. Gin spielte jedoch nicht nur bei den Trinkgewohnheiten des Agenten seiner Majestät eine wichtige Rolle im Hintergrund, sondern hat viele Filme kulturell bereichert.
Gin und die Blütezeit Hollywoods – ein starkes Team
Bereits in der Blütezeit der US-amerikanischen Filmschmiede spielte der Gin eine nicht unwesentliche Rolle. Der berühmte Regisseur Billy Wilder prägte in den 40er Jahren den witzigen Spruch:
„Wieso schlüpfst Du nicht aus dem nassen Mantel in einen trockenen Martini?“ – mehrfach verwendetes Zitat in Filmen unter Wilders Regie.
Darüber hinaus hat der Gin mehr Auftritt in Hollywood-Streifen als jeder andere Star:
- In Filmreihen wie „The Thin-Man-Collection“ wird die delikate Spirituose als Martini oder auch mal pur genossen.
- Der Kriminalfilm „Dead Reckoning“ (1947) mit Humphrey Bogart und Lizabeth Scott in den Hauptrollen machte zudem den „Ramos Gin Fizz“ einem größeren Publikum bekannt.
- Auch in „Who‘s afraid of Virginia Woolf?” (1966) durfte der Gin nicht fehlen.
- Die beiden Werke zu „Der große Gatsby“ über die „Roaring Twenties“ machten zudem den Gin Rickey bekannt, bei dem der Genever mit Limettensaft, Zuckersirup und Soda gemischt wurde.
- Im Bond-Streifen „Casino Royale“ aus dem Jahr 2006 wird Gin zudem mit Wodka und dem Likör Kim Lillet zu einem Drink vermischt, den Bond nach seiner damalige Geliebten „Vesper“ nennt.
- Unvergessen ist zudem Jerry Lewis als verrückter Professor im gleichnamigen Film. Er bestellt einen Cocktail mit Namen „Alaska Polar Bear Heater“ und erklärt auch gleich, wie dieser gemacht wird:
„2 shots of vodka… a little rum… some bitters… a smidgen of vinegar.. a shot of vermouth… a shot of gin… a little brandy… lemon peel… orange peel… a cherry…some more scotch…. Now, mix it nice. Pour it into a tall glass.“
Ob der Essig nun wirklich so delikat ist, lässt sich bezweifeln.
Übrigens: Gin begleitete Humphrey Bogarts Filmkarriere bereits früher, denn im Klassiker „Casablanca“ von 1942 mixte er bereits den berühmten Champagner-Cocktail French 75. Dabei handelt es sich um eine Mixtur aus Gin, Champagner, Zitronensaft und Zucker.
Es gibt zahlreiche Filme mit Gin – ein Überblick
In der folgenden Tabelle werden einige Filme aufgezeigt, in denen Gin als Getränk vorkommt:
Film | Jahr | Gin in welchem Getränk? | |
Bond: Casino Royale | 2006 | Vesper | |
Lovesong for Bobby Long | 2004 | pur | |
Angst und Schrecken in Las Vegas | 1998 | Singapore Sling | |
Kingpin | 1996 | pur | |
Leaving Las Vegas | 1995 | pur | |
Arthur – kein Kind von Traurigkeit | 1981 | Martini | |
W.C. Fields an me | 1976 | pur | |
Die Bären sind los | 1976 | Martini | |
The Wild Party | 1975 | pur | |
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? | 1966 | pur | |
Der verrückte Professor | 1963 | Alaska Polar Bear Heater | |
Und Morgen wird‘ ich weinen | 1955 | Martini | |
Dead Reckoning | 1947 | Ramos Gin Fizz | |
Tales of Manhattan („Sechs Schicksale“) | 1942 | pur | |
Casablanca | 1942 | Champagner-Cocktail (French75) | |
Der Schatten des dünnen Mannes | 1941 | Martini | |
A free Soul (Der Mut zum Glück) | 1931 | Martini |
Tabelle 1: Filme, in denen Gin eine Rolle spielt, Quelle: boozemovies.com
Da diese Liste nur eine Auswahl an Filmwerken darstellt, in denen der Gin eine Rolle spielt, stellt er nicht nur ein Stück echte Lebensart dar, sondern auch noch einen echten Hollywood-Star. Auch wenn der Gin in seinen Auftritten oftmals im Hintergrund bleibt, ist er eine echte Größe im Filmgeschäft.
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