Bier ist seit vielen Tausend Jahren den meisten Menschen ein Begriff. Sogar im alten Ägypten wurden bereits verschiedene Biere gebraut, auch wenn dies meist noch auf rudimentäre Art und Weise geschah. Aufzeichnungen berichten von Broten, die über einen längeren Zeitraum in Wasser gelegt und somit vergärt wurden. Dabei soll eine Art Bier entstanden sein. Die Kelten und Vikinger waren da schon einen großen Schritt weiter und hatten sogar verschiedene Biere in der Auswahl. Darunter fielen Gerstenbier oder Weizenbier (Cervesia), aber natürlich auch das bekannte Met, obwohl es sich hierbei genau genommen um einen Honigwein handelt.

Joerg Meyer sagt: „Gin ist für Bildungstrinker!“

Und das Bier für die Dummen?

Bier hatte von Beginn an etwas Animalisches an sich. So wurden bei großen Schlachten vorher und nachher viele Tausend Liter Bier getrunken. Vorher, um den Kämpfern Mut zu machen und sie gleichzeitig mit Mineralien zu versorgen. Nachher, um den Sieg oder die Niederlage entsprechend zu begießen. In den Fußballstadien ist es heute noch so. Schwitzende und schreiende Fans trinken Bier und feuern ihre Mannschaften an.

Woher kommt das Anstoßen mit Bier?

Es gibt viele Theorien, warum wir anstoßen. Eine Theorie besagt, dass die Stammesführer der Vikinger als Zeichen des Friedens angestoßen haben und zwar relativ kräftig. Dabei ist ein Schluck des jeweiligen Trinkhorns hinüber in das andere gelangt. So konnten beide Parteien ausschließen, dass eines der Biere vergiftet wurde. Und wenn doch, starben eben beide. Soviel zum „gemütlichen Bier“.

Grundsätzlich haben Biere einen leicht bitteren Geschmack. Viele Bierkenner werden nun denken: „Aber da ist noch so viel mehr.“ Das stimmt, aber einer der Hauptgeschmäcker ist nun mal bitter. Die nordischen Völker waren dem Bier sehr zugetan. Dies schmeckt man auch in der heutigen Zeit noch. Gerade die Biere aus Nordeuropa sind traditionell herb, wobei Ausnahmen natürlich auch hier immer wieder die Regel bestätigen.

Wir halten also fest, dass die Biertrinker eher aus einem Durst heraus trinken und seltener die einzelnen Aromen bei einem Tasting analysieren. Daher werden sie auch Wirkungstrinker genannt. Dies ist allein schon dem Umstand geschuldet, dass ein Bier aufgrund der Zutaten einfach nicht sehr viele Aromen besitzen kann. Gleichzeitig ist der Biertrinker gemeinhin etwas einfacher gestrickt, dafür hat er allerdings mehr Spaß für weniger Geld. Warum weniger Geld? Das klären wir jetzt, denn nun schauen wir uns die Gin-Kenner an.

Gin and Tonic aus Eis mit Limette
Fussballfans mit Bier
Gin and Tonic mit Coppa Glas


Gin ist in – Und was für Genießer

Einfach einen Gin bestellen ist in der heutigen Zeit fast nicht mehr möglich. Zu vielfältig sind die Kombinationsmöglichkeiten diverser Gin-Sorten mit unterschiedlichen Tonic Water Varianten. Die Auswahl wird immer größer, denn die Genusstrinker entdecken den Gin seit einigen Jahren von der Pike auf neu für sich.

Hergestellt wird Gin aus dem hochprozentigen Agraralkohol aus Melasse oder Weizen. Dann werden ihm hauptsächlich Wacholder, Kräuter, Früchte und andere Zutaten hinzugegeben, um den einzigartigen Geschmack eines jeden Gins zu erzeugen. Gemixt wird Gin mit einem der zahlreichen Tonic Water. Um zu wissen, welches Tonic Water zu welchem Gin passt, bedarf es jedoch mehr, als 2 x 45 Minuten seine Mannschaft anzufeuern. Die meisten Gin-Trinker sind belesen und interessieren sich sehr für die Herkunft, den Herstellungsprozess und natürlich die Möglichkeiten der Kombination mit anderen Getränken. Um dieses Wissen zu perfektionieren, geht der Gin-Liebhaber zu sogenannten Tastings. Hier werden oftmals besonders exotische Ginsorten, aber auch Klassiker präsentiert und natürlich gekostet. Dort gibt es vieles, aber kein Bierthekenflair.


Gin ist definitiv ein Genussmittel, denn hier geht es um Aromen und deren unterschiedliche Ausprägungen. Er wird nicht hastig im Stehen getrunken und ist auch im Stadion, sowie auf dem Oktoberfest kein guter Begleiter. Dafür ist er auch viel zu teuer, denn ein guter Gin kostet je Flasche mindestens so viel, wie drei Kisten Bier. Wer zu einem guten Gin greift und diesen auch der Herkunft und seiner Aromen nach einzuordnen weiß, will diesen Moment für sich genießen und jedes einzelne Geschmacksfeuerwerk auskosten. Der Wirkungstrinker schnappt sich einfach nur ein Bier und kippt es lieblos herunter. Dafür ist Bier ein Dauerbrenner für das „einfache“ Volk, während Gin derzeit auf der Retrowelle einen neuen Frühling erlebt. Es ist einfach etwas Besonderes, einen guten Gin zu trinken und alles über ihn zu wissen. Das ändern auch die zahlreichen Craft-Biere nicht, die seit längerem versuchen, dem Bier einen Hauch Exklusivität und Stil zu geben.

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