Der Gin nimmt unter den Spirituosen in Deutschland eine ganz klare Sonderstellung ein. Kaum ein anderer alkoholischer Genuss wird in so großer Variationsvielfalt angeboten. Die Hersteller übertreffen sich gerade in den letzten Jahren mit immer neuen Kompositionen. Dies zeigt sehr eindrucksvoll, warum der Gin zu Recht wieder voll und ganz im Trend liegt. Im Folgenden werden die Haupt-Geschmacksnoten beim Gin genauer erläutert, damit letztlich auch Sie Ihren persönlichen Lieblings-Genever finden können.

Die Klassiker – schmecken Sie die pure Kraft des Wacholders

Auf den ersten Blick mag ein klassisch angehauchter Gin langweilig wirken. Seine Hauptkomponenten sind genau die, die die EU-Spirituosen-Verordnung Nr. 110-2008 vorschreibt:

  1. Ethylalkohol aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen
  2. Die Essenz der Wacholderbeeren

Doch was hier so einfach klingt, stellt trotzdem eine wahre Kunst dar. Die Verordnung erlaubt darüber hinaus nämlich auch noch die Aromatisierung mit natürlichen oder naturidentischen Aromastoffen. Wirklich gute Gins basieren dabei auf sehr ausgeklügelten Rezepturen, mit denen die Schärfe des Alkohols und die Frische des Wacholders auf den Punkt genau harmonieren.

Wichtige Informationen zu klassischen Gins im Überblick:

GeschmackBesondere BotanicalsBekannte Gins
Der Geschmack klassischer Gins stellt das Wacholder-Aroma in den Mittelpunkt. Zusätzliche Gewürze (Botanicals) werden vor allem zur Geschmacksverfeinerung und für Nuancen verwendet. Die Nutzung anderer dominanter Aromen ist nicht vorgesehen.   
– Verschiedene Sorten Wacholderbeeren
– Koriander, Ingwer und Muskat in kleiner Dosierung
– eher sparsame Nutzung von Zitrusfrüchten
– weitere Gewürze und Aromen zur Individualisierung
1. Beefeater Crown Juwel Gin
2. Bombay Sapphire Laverstoke Mill
3. The Duke München Dry Gin

 

Die Fruchtigen – Citrus-Noten sorgen für besondere Frische!

Die Verwendung von Zitrusfrüchten zur Aromatisierung von Gin hat ebenfalls eine sehr lange Tradition. Folgende Zitrusfrüchte werden dabei häufig zugesetzt:

  • Zitrone
  • Orange
  • Grapefruit
  • Limette
Eine Auswahl an Citrus Früchten

Foto: Verschieden Citrus Früchte. Bildquelle: Marina Yesina – 362047745/ Shutterstock.com

Viele Hersteller sorgen durch die Schale für das gewünschte Aroma. In Einzelfällen kommt es jedoch auch zur Verwendung er kompletten Frucht. Gins mit besonderem Akzent auf Citrus-Noten zeichnen sich dabei durch einen fruchtig erfrischenden Geschmack aus.

Wichtige Informationen zu Citrus-Gins im Überblick:

GeschmackBesondere BotanicalsBekannte Gins
Das Aroma dieser Gins basiert neben der Wacholdernote vor allem auf fruchtigen Citrus-Komponenten. Die besondere Spritzigkeit sorgt dabei im Sommer für die perfekte Erfrischung. Darüber hinaus werden natürlich auch noch weitere Botanicals genutzt, um dem jeweiligen Gin eine individuelle Note zu verleihen. – Wacholderbeeren
– Koriander, Ingwer und Muskat in kleiner Dosierung
– Je nach Ausrichtung Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Grapefruit oder auch Orangen
– Weitere Aromen zur Individualisierung
1. Tanqueray Malacca Gin Limited
2. Gin Sul
3. Tanqueray Old Tom Limited Edition

 

Die Floralen – für ein blumiges und würziges Bouquet

Die floralen Gins verdanken ihren Namen so blumigen Botanicals wie Lavendel, Holunder oder gar Rosen. Geschmacklich weicht diese Gruppe sehr stark vom klassischen Bild eines Gins ab, weiß aber durchaus zu überzeugen. Es entstehen mitunter sehr exotische Kompositionen, die den Gaumen des Gin-Kenners erfreuen.

Wichtige Informationen zu floralen Gins im Überblick:

GeschmackBesondere BotanicalsBekannte Gins
Wer einmal einen floralen Gin in seinem kompletten Aroma erfasst, versteht die Namensgebung sofort. Unweigerlich kommen Assoziationen mit einer Blumenwiese oder einem Lavendelhain auf. Das blumige Aroma wird dabei je nach Gin durch ganz unterschiedliche Botanicals abgerundet. – Wacholderbeeren
– Koriander, Ingwer und Muskat in kleiner Dosierung
– Botanicals wie Rosen, Lavendel, Holunder, Kardamom und Zimt sorgen für ein blumiges Hauptaroma
– Zitrusfrüchte spielen kaum eine Rolle
– Weitere Botanicals wie Gurken zur Individualisierung
1. Monkey 47 Schwarzwald Dry Gin
2. Geranium Premium London Dry Gin

 

Die Welt des Gins ist vielfältig

Neben der oben vorgenommenen Einteilung lassen sich heute jedoch auch noch viele Gins finden, die keiner Gruppe zugeordnet werden können. Diese extravaganten Kompositionen fallen auch untereinander höchst verschieden aus. Eine kleine Auswahl soll die Vielfalt demonstrieren:

GinBesonderheit
Bulldog GinHier sorgt das Zusammenspiel von Lavendel und Drachenfrucht für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.
Hoxton GinIn diesem Gin mischt sich das sehr fruchtig-herbe Grapefruit-Aroma mit Ananas und Kokosnuss. Ein sehr exotischer Touch!
Cap Rock GinAuch wenn dieser Gin sehr viele Botanicals aufweist, liegt die Besonderheit im Grundstoff für den Alkohol. Statt Getreide verwendet der Hersteller nämlich eine besondere Apfelsorte, die für ein ganz eigenes Aroma sorgt.

 

Fazit

Unter dem Strich lässt sich festhalten, dass sich die Vielfalt der Gin-Sorten zwar durchaus in grobe Geschmacksnoten unterteilen lässt. Bei genauerer Betrachtung stellen Sie als Genießer jedoch schnell fest, dass nahezu jeder Gin seinen individuellen Geschmack aufweist. Dazu tragen vor allem die zahlreichen Botanicals bei, die heute zur Verfeinerung und Individualisierung verwendet werden. Es lohnt sich also, möglichst viele Gins zu probieren, um die persönlichen Lieblinge krönen zu können.

 

Bildquellen:

  • Click and Photo – 275134541/ Shutterstock.com
  • Marina Yesina – 362047745/ Shutterstock.com